Mittwoch, 17. Oktober 2012

Party-Psychologie

Eskalation.
Mal wieder.

Blaulicht vor der Tür, explodierende Gas-Feuerzeuge und erbitterte Tränen. Rauschmittel aller Art und zu laute Musik. Gefühlschaos, emotionaler Overkill.

Die Eskalation, der Morgen danach und die darauf folgende abendliche Einsamkeit.

Ich wurde gestern gefragt, warum ich mir das antue. Jedes Mal im Stress zu sein damit alle zufrieden sind. Jedes Mal diese Schadensbegrenzung. Und das scheiß Gefühl, wenn sich die noch klaren Gäste um die fast Besinnungslosen kümmern und sich selbst stressen, weil einem alles über den Kopf wächst.
Wirklich eine Antwort darauf habe ich nicht. Aber ich glaube ich brauche das. Einmal als Möglichkeit, den Leuten in meiner Umgebung zu zeigen: "Hey, hier bin ich, ich lebe noch, und ich kann verdammt gut feiern." Dann auch als eine Art der Spur, die ich hinterlassen will. " Ja, damals....man konnte viel sagen, aber beim Krause liefen einfach die geilsten Parties." - Gut, okay, vielleicht nicht die geilsten. Dafür aber wahrscheinlich einzigartige Momente. Ob positiv oder negativ muss jeder für sich entscheiden. Schlussendlich denke ich gibt es mir auch eine Art "Kick", einen Adrenalinstoß. Andere stürzen sich von der Brücke oder aus einer Kapsel 39km über der Erde, ich organisiere Parties. Und spätestens wenn alles zusammenbricht und du dir wünschst, dass der Tag nie angefangen hätte....ja, ich glaube dann ist das vom Anspannungslevel ungefähr gleichzusetzen.

Dann diese Emotionalität. Klar. Alkohol, Zigaretten, Joints, laute Musik, oder was man sonst noch alles als bewusstseinserweiternd bezeichnen kann. Alles sind "durch". Durch den Wind. Jeder erändert seine Persönlichkeit, blüht entweder auf oder fällt in sich zusammen. Streit und Stress sind dann ebens vorprogrammiert wie tiefsinnige Unterhaltungen oder einfach nur die besten Umarmungen.

Dann der nächste Morgen. Da steht man vor den Trümmern, Bergen von Müll und noch mehr Altglas. ( Wenn es doch nur Pfand auf Vodka-Flaschen gäbe...) Die, die dir wirklich den Rücken halteb bleiben noch und helfen dir das Schlachtfeld wieder herzurichten, bevor der Rest der Zivilisation Wind davon bekommt, was genau passiert ist.
Man lässt das was passiert ist Revue passieren und schwört: Nie wieder.

Mal sehen.

Aber das schlimmste, ja, das schlimmste an einer Party sind die Leere und Einsamkeit und den Stunden, wenn sich der Trubel gelegt hat und auch die letzte Seele sich verabschiedet hat.

2 Kommentare:

  1. Ob du's glaubst oder nicht, dein Post passt so unfassbar perfekt auf meinen Dienstagabend und den Morgen danach. Mein Plan war kurz online zu gehen & mich dann mal ans Aufräumen zu machen, weil ich gestern leider selbst zu fertig war und da seh ich das hier. Ist ja fast unheimlich ;) Noch unheimlicher ist, dass der Grund, wieso ich mir das antue im Prinzip der gleiche ist wie bei dir. Oh und das mit den Wodkaflaschen... exakt dasselbe hab ich mir auch schon gedacht.

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  2. Stimmt, echt unheimlich :D
    Ich würd gerne mal deine Gedanken über deine Party lesen :D :)

    Jaja, irgendwie ist das doch trotzdem was feines so eine Eskalation...ab und zu :P =)

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