Donnerstag, 10. Januar 2013

Der Literatourist

Achja, nachdem ich ja bereits früher schon versinnbildlichte wie leer mein Kopf und wie ideenlos meine schreiberische Feder geworden war/ist/sein wird, muss ich folglich jetzt auch erzählen, womit es sich denn zuträgt, dass ihr nunmal wieder meine digitalen Rufe durchs Browserfester zu hören vermögt.

Also erzähle  ich euch jetzt die Geschichte vom Literatourist:




Ich bin eingecheckt. Also, um genau zu sein erstmal ausgecheckt. Ausgechekt aus dem tristen grauen Alltag. "Tim," hab ich mir gedacht; "Tim, du musst mal Urlaub machen." Urlaub?  Urlaub! Urlaub ? Wenn man so länger über dieses Wort nachdenkt stellt man mit Entsetzen fest, dass sich das Wort Urlaub aus den Wörtern "Ur" - ist mir sowas von egal dass das kein Wort ist - und "Laub" zusammensetzt. Warum man das mit Entsetzen feststellt weiß ich nicht, aber es ist so. Probiert es aus. Schreibt auf einen Zettel ganz dick das Wort Urlaub, macht euer Gehirn leer und denkt über dieses Wort nach - echt scary. Naja, egal. ich mach trotzdem Urlaub. Also bin ich eingecheckt. Ein üblicher kleiner Tourist in einer reisigen Satdt. Oder eher: Einem kleinen niedlichem verschlafenen Nest. Oder irgendwas dazwischen.
Jedenfalls stehe ich dort am Straßenrand, und starre vom Neonlicht gebannt auf die bunten Buchrücken und Wortfassaden die nichtnur zum verweilen laden, sondern hier und da auch protzen, prahlen und zwischen all den großen Möchtegern-Idealen die so gierig wie die Zahlen aus dem Bild und in den Himmel ragen, mich zu einem zweiten Blick geschickt zu sich zu winken wagen.
Atemlos.
Atemlos komm ich an, lehne mich an das zerfallene doch alt erwürdige Wortkonstrukt, meine Körperhaltung; leicht geduckt unter all dem Ruhm und Druck den diese Buchstaben der Wordkomponistenmeister abstrahlen. Ich bin nur ein Tourist. Ein kleiner Literatourist, mit großen Augen. Große Augen, die jede Nebenstraßensatzkonstruktion, jeden vollgeschirebenen Häsuer-Blocksatz, jeden einzelnen Buchstabenkrümel und Phrasensplitter aufzusaugen  und sich in dieser neuen großen bunten Welt trotzdem nicht zu verirren scheinen.



Teil I der Reise.


Peace and out, das lyrische Ich.

1 Kommentar:

  1. Da sagt nochmal einer du wärst unkreativ, oder der Literatourist in einen falschen Bus gestiegen. Denn wenn ich richtig sehe, stehst du genau da, wo ich jetzt stehe. Und zwar am richtigen Fleck. Dort steht dein Name auf dem Pflasterstein unter all dem Dreck, und du siehst es nicht, weil du nicht genau schaust. "Tim" steht da, "wieso baust du hier kein Haus?" - "Hier ist es, wo du hingehörst." und unweigerlich fragt man sich, wo war er all die Zeit? Hat der Literatourist zwischen zähen Zeilen verweilt und nur Worte gelesen, die ihn beschimpften statt beschrieben? Wo ist sein Mut geblieben, so wunderbare Sätze zu bilden, wie sie oben geschrieben stehen und wohin die fuckthatshit-Mentalität wie sie oben zwischen wahren Worten steht? Viel zu lange hast du gebraucht um die kleinen Staben zu sehen, die unter all dem Dreck auf dem Pflasterstein stehen, zwischen deinen Füßen genau dort wo du bist, dein Platz, dein richtiger Fleck.
    Genau hier.

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