Freitag, 10. Juni 2011

---

Dies Lärm.
Unerträglich.
Kopfhöhrer rein, mit den Fingern langsam über nen Screen des iPod streichen, die Oberfläche fühlen, begreifen; er wollte allein sein.
Begreifen.
Die Musik lauter, bis sie das Rasseln und Klackern der Rechner hinter ihm übertönte, die verzerrten Stimmen der vom Trotz gefangenen. Die Brille zoeht seinen kopf nach unten, die Uhr hängt tonnenschwer an seinem Handgelenk.
Klack. Er öffnet den Verschluss und streift sie langsam über die Hand. Das warme,  fettige Metall rutscht über seine ebenso warme und fettige Haut. Alles loswerden, die Brille ab. Neben die Uhr legen. Er richtet die Kanten parallell zu einander aus.  So wie er es gelernt hatte. So wie er es sich angewöhnt hatte.
Nein, noch war es nicht perfekt. Noch einen Zentimenter weiter. Noch ein Stück. Noch etwas.
Perfekt.
Nein.
Nicht perfekt. Gut. Gut genug.
Er beobachtet den Zeiger, wie er unaufhörlich zuckt, über das dunkelblaue Ziffernblatt. Er fängt an zu begreifen. Oder bildete er sich das nur ein ?  Ja, so musste es sein. Zeit kann man nicht begreifen.
Begreifen geht nicht.
Resignierend stützt er die Kopf auf die Hände, reibt sich die Augen,  schluckt einmal.
Es solll aufhören. Das Blinken des CD-Spielers.
Jetzt. Sofort. Das Grüne Licht bohrt sich stechend in seine Pupille.
Er leht sich zurück, schließt die Augen. Nächster Song. Intro. Durchatmen. Tief durchatmen. Die Hände von der Tastatur. Einmal alles loslassen. Nur kurz. Dann weiter hasten.
Er erkennt die Ironie des Augenblicks: Er denkt ans Grün, an unendliche Hügel, Felder, Wolken, Regen, Sonne, Regenbogen.  Er schließt das Fenster. Die grünen, unendlichen Hügel des Bildschirmhintergrundes ziehen ihn in ihren Bann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen