Freitag, 7. Oktober 2011

Anblick

Unsere Spiegelbilder in den verchromten Oberflächen unserer Statussymbole lassen uns aufs Neue erschaudern, jeder Blick deckt neue Fehler auf, neue Kratzer auf dem polierten Lack der Gegenwart der uns umhüllt und täglich seine feuchten Fittiche über uns ausbreitet. Die Donlad-Duck-Comics wandern ungelesen ins Altpapier, aus Angst davor, zu sehen, was uns fehlt. In unseren Regalen staplen sich die Taschentücher, doch bei Schnupfen ziehen wir hoch, aus Angst, der Vorrat werde verbraucht. Denn ohne Taschentücher sind wir verloren. Sie fangen Tränen und Blut das fließt, auf dem Weg zum ewigen Glück.
Unsere Augen an die Dunkelheit gewohnt, dennoch keine Nachtmenschen, keine Allein-Sein-Menschen. Einsamkeit als Fluch und Segen, Gemeinschaft nur ein Vorwand für Egoismus. Die flimmernden Monitore gefüllt mit Metzel-Spielen, bunten Fotos oder schwarzer Schrift, doch der Ausweg immer ein Blitz vorraus, einen Schuss schneller, einen Satz weiter. Auf der Suche nach der Lösung den Netzstecker ziehen, dann dumme Ausreden suchen um ihn wieder einzustecken.
Angst vor dem Stillstand.
Angst vor sich selbst.


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Das Lyrische Ich

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